Zwischen Liturgie und Weltschmerz hat der Herr einen weiten Pop-Acker belassen, den besonders die britischen Erdenbürger zu Genüge und jährlich aufs neue durchpflügen. Mit saturiertem Harmoniebedürfnis samt zauberhaften Piano-Hooklines – wie es Keane an den Tag legen – oder mit wehmütigem Pathos, wie es Embrace pflegen. Kontemplative, reduzierte Klänge, die umschmeicheln und doch eine Rasanz an emphatischen Untertönen besitzen.
Mit hymnischen Befindlichkeiten, mit denen Starsailor und die A-Ha-Romantiker die melancholischen Tage des Jahres herbeiwinken – schneeweiße Hoffnungsflocken, der songgewordene Flausch des Lieblingsteddys oder der brüchige Schmelz der Philadelphia-Perle. Alles noch eine Spur sehnsüchtiger als Rosamunde Pilcher-Fototapeten.
Genau wie bei Saybia! Die klingen nur noch ein wenig unaufdringlicher, distinguierter und verhaltener. Und so stellt sich schnell die Frage nach der Notwendigkeit – denn dieses Album ist mit den Verweisen auf die Referenzbands schon umfassend beschrieben.
Rating
4 out of 6
Author
Markus Wiludda